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Große Moschee. TLEMCEN. 33. Route. 197

Méchouar (Pl. C 3; arabisch meschwâr, Herrscherburg), die
von Jarmorâsen um 1255 erbaute neue Königsburg der Abdel-
waditen
und Zijaniden, ein gewaltiges Rechteck, welches gleich der
Alhambra ein ganzes Stadtviertel bildete. Die bereits bei einem
Aufstande Tlemcens gegen Hassan, Bey von Mascara (1670), großen-
teils
zerstörte Bautengruppe ist 1842 durch französische Militär-
gebäude
verdrängt worden. Aus alter Zeit stammen nur die erst
durch Abû ’l-Abbâs Ahmed, den dreizehnten Zijaniden, errichtete,
aber stark modernisierte Burgmauer, mit neuem Uhrturm (1843),
und die 1317 gegründete Burgmoschee, die lange Zeit als Speicher
gedient und durch die Umwandlung zur Kapelle des Militärhospitals
im Innern ihren alten Charakter eingebüßt hat (Zutritt So. Do. frei,
sonst nach Anfrage bei dem Arzt oder Wachhabenden).

Vom Ostende der Esplanade wenden wir uns durch die Rue du
Théâtre zu der baumbepflanzten Place des Victoires (Pl. C D 2),
an deren Brüstungsmauer man auf das östl. mohammedanische Stadt-
viertel
(S. 199) und auf die Hügel des Safsaftals hinabblickt.

Unweit n.w. der Place des Victoires ist die Place de la Mairie
(Pl. C 2), die mit der westl. angrenzenden Place d’Alger (S. 198)
den Verkehrsmittelpunkt der Stadt bildet.

An der Südseite des Platzes steht die Mairie (Pl. C 2), das 1843
erbaute Stadthaus; im Hofe, auf Onyxsäulen aus Mansura, zwei ge-
waltige
Steinkugeln, die bei einer der Merinidenbelagerungen in
die Stadt geschleudert worden sind.

Die *Große Moschee (Pl. C 2; arab. Djâma el-Kebîr), deren
Rückseite den Platz nördl. begrenzt, ist das einzige Baudenkmal
aus der Almoravidenzeit und als eine der wenigen unverändert er-
haltenen
Maurenbauten des XII. Jahrhunderts kunstgeschichtlich
von besonderer Wichtigkeit. Als Erbauer nennt der Inschriftfries
am Tambour der Mihrâbkapelle den Kalifen Ali ibn-Jûsuf, der Hof
und Betsaal 1135-38 mit Hilfe andalusischer Künstler neben der
alten Königsburg (Kasr el-Kadîm) errichtete. Das Minarett stammt
erst aus der Zeit Jarmorâsen’s (nach 1250). Die Kubba an der
SW.-Ecke, neben der Rue de France, einst vielleicht Gruft Jarmorâ-
sen’s
und mehrerer Zijaniden, enthält jetzt das Grab des Mohammed
ben-Merzûy
;
ein zweites Heiligengrab, die Kubba des Ahmed Bel-
Hasen
el Ghomari
( 1466), ist an der Ostseite der Moschee, neben
dem alten Weinstock in der Seitengasse. Der Anbau der Bibliothek,
neben dem Minarett, ist erst von den Franzosen beseitigt worden.

Der quadratische Hof der Moschee, den man von der Ostseite
betritt, ist an drei Seiten von drei- und vierschiffigen Hallen um-
geben
; die beiden vorderen Schiffe der Nordhalle, vor dem Minarett,
sind eine spätere Zutat. Die unregelmäßige Anlage der Arkaden
und des zum Mittelschiff des Betsaals führenden Hauptportals sind
wahrscheinlich durch die Lage der Burg bedingt gewesen. Von dem
alten Onyxpflaster des Hofes ist nur noch ein Teil erhalten.